Wahre Helden

(Auszug)

... Die Männer starrten immer noch stumm auf den See. Erst das Auftauchen eines Geiers, der sich auf einem Felsen am Rand des Sees niederließ und darauf wartete, dass einer der Toten an das neue Ufer getrieben wurde, brach den Bann. Die Soldaten warfen ihre Helme hoch und fingen an zu jubeln. Die Baumeister schlugen sich gegenseitig auf die Schultern und beglückwünschten sich zu ihrer Arbeit. Nur Chaya stand weiter stumm an seinem Platz und starrte auf den See.

Einer der Soldaten trat zu ihm. "Ein großartiger Schachzug, Prinz Chaya. Das wird die Orks sicher für eine Weile zurückwerfen."

Chaya sah ihn an und bemühte sich um ein Lächeln. Ein Lob von einem Soldaten hatte er noch nie erhalten, wie auch, sie hatten in ihm immer nur einen Krüppel gesehen. Doch jetzt hatte der Krüppel gut fünfhundert Gegner auf dem Gewissen. Der Gedanke, wie viele wohl Asger auf seinem Kerbholz zu verzeichnen hatte, belustigte ihn. Bestimmt nicht so viele. "Ja, das hoffe ich. Aber dieser Trupp war nur ein Anfang, der Krieg steht noch bevor."

"Aber mit Euch werden wir sicher noch so manchen Sieg davon tragen, Mylord."

Chaya drehte sich zu ihm um und erstarrte in der Bewegung. Sein Körper ließ sich nicht mehr von ihm beherrschen, Schweiß brach ihm aus allen Poren und er fing an, wie Espenlaub zu zittern. Der Soldat trat sofort an seine Seite und packte seinen Arm. "Dies war mein erster und letzter Sieg...", murmelte Chaya, ein breites Lächeln auf seinen Zügen. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. "Aber es ist angenehm zu wissen, dass mein Kampf nicht umsonst war und wahrscheinlich viele Leben gerettet hat."

Er verlor das Bewusstsein und brach in den Armen des Mannes zusammen.
...

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